Arno Fischer. Der Garten 
Momentaufnahmen der Vergänglichkeit

Doppelausstellung Arno Fischer / Christiane Löhr Opelvillen Rüsselsheim, 17. September – 30. November 2014 Da fotografiert also jemand über drei Jahrzehnte mit einer Polaroidkamera Stillleben in seinem Garten. Was ist das für ein Mensch, der sich wie eine Figur aus einem Roman von Adalbert Stifter Jahr für Jahr den Details und den Kleinigkeiten seines Gartens […]

Kein Dreiakter

Man hat Vilém Flusser vorgehalten, dass seine Kulturgeschichte als Kulturgeschichte der medialen Codes Bild, Schrift und Techno-Bild die lineare Struktur der Textualität zwar verwerfe, ihr aber dadurch verhaftet bleibe, dass sie selber linear angeordnet ist. Indem er Geschichte als Medienkulturgeschichte entwerfe, die mit den ihnen korrespondieren Medien Bild, Schrift und Techno-Bild drei große kulturtechnische Perioden […]

RoboPhot

In seinem Aufsatz Die fotografische Geste identifiziert Vilém Flusser zwei „Grenzfälle“ der komplexen Bewegung eines Apparats und eines diesen Apparat hantierenden Menschen. Am einen Ende der Skala steht die menschliche Bewegung, in der der Apparat still steht und nur der Mensch sich bewegt. Beispielhaft findet sich diese „Normalsituation des Fotografen“ im Fotoatelier des 19ten Jahrhunderts. […]

Farbe, nicht Schwarzweiß

Die farbige Fotografie hat eine lange Geschichte. Lange bevor die Gebrüder Lumière das Authochrome-Verfahren entwickelten versuchte man bereits mit den unterschiedlichsten Verfahren, die Welt fotografisch in Farbe abzubilden. So beanspruchte schon 1850/1851 der Daguerreotypist Levi Hill mit der nach im benannten Hillotypie die Erfindung der Farbfotografie für sich. Ihm folgten unter anderen Niépce de Saint-Victor […]

Warum überhaupt noch fotografieren?

Jeden Tag werden Abermillionen von Foto geschossen und veröffentlicht. „Fotografieren“, sagt ein namhafter Kurator von Fotoausstellungen, „ist ein Volkssport, wie Autofahren und Fußballspielen“. Wir leben in einem „Universum der Bilder“, sagt der Philosoph Vilém Flusser, in dem die Bilder nur noch speichern, „wo der Apparat überall war und was er dort getan hat.“ Für die […]

Barthes Finger

Die Fotografie, so Roland Barthes, „ruft die Vergangenheit ins Gedächtnis zurück“. Sie beglaubigt, dass das, was der Betrachter sieht, „tatsächlich dagewesen ist“. Barthes sieht in dem sich immer wieder erneuernden Erstaunen über diese „wahrhaft anstößige Wirkung“ der Fotografie einen Zusammenhang mit einer religiösen Empfindung: „Vielleicht reicht dieses Erstaunen, dieses Beharren tief in die religiöse Substanz, […]