Spiegelbilder

Das Spiegelbild bedeutet nicht nur einen Verlust. Es ist ein zusätzlicher Standpunkt, den man gegenüber einem Gegenstand einnehmen kann. Es ist ein Mehr an Perspektive und ein Mehr an Bedeutung.  mehr…

Klassenbild

Bei einem Klassentreffen, das ich vor ein paar Tagen besucht habe, wurden auch Jahrgangsbücher herumgereicht. Kaum habe ich es in den Händen, mache ich mich auch schon auf die Suche nach meinem Bild. Und wie jedes Mal stellt sich jene Beunruhigung ein, die mich bei der Betrachtung von Kindheits- und Jugendbildern befällt. Roland Barthes hat […]

Kunstfotografie in Ingelheim

Internationale Tage Ingelheim 2014 Von Liebermann bis Nolde. Impessionismus in Deutschlang auf Papier Noch bis zum 15. Juni ist in Ingelheim die Ausstellung Von Liebermann bis Nolde. Impressionismus in Deutschland auf Papier zu sehen. vom is 29. Juni bis 21. September wandert die Ausstellung dann ins Ernst Barlach Haus in Hamburg. Die Ausstellung, die Werke […]

Beiseite sprechen

In den ersten Wochen des Jahres 1980 bereitete Barthes ein Seminar zum Thema Proust und die Photographie vor. Die wenigen Sitzungen des Seminars, das seiner Vorlesung in diesem Studienjahr folgen sollte, wollte er darauf verwenden, mit einem Diaprojektor Fotografien des Fotografen Paul Nadar vorzuführen. Ziel des Seminars war es nicht, die Beziehungen Prousts zur Fotografie […]

Die Augen schließen

„Die Augen schließen bedeutet, das Bild in der Stille zum Sprechen zu bringen.“ Roland Barthes identifiziert in der Hellen Kammer bei seinem Versuch, das Wesen der Fotografie zu ergründen, zwei Haltungen, die der Betrachter Fotografien gegenüber einnimmt: studium und punctum. Mit studium bezeichnet er die Haltung, in der sich ein Betrachter interessiert und beflissen, aber […]

Leica Glow

Vor hundert Jahren baute Oskar Barnack die erste Leica. Die Kamera ist heute mehr denn je eine Kultmarke und auch das Unternehmen knüpft nach der Übernahme durch einen Investor vor zehn Jahren wieder an die alten wirtschaftlichen Erfolge an. Sieht man einmal von den Menschen ab, die sich die Kameras und Objektive als Spekulationsobjekte zulegen, […]

175 Jahre Fotografie

Vor 175 Jahren erfand Henry Fox Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren. Seine Erfindung gilt als Geburtsstunde der Fotografie. Im Sommer 1835 entwickelte Henry Fox Talbot ein chemisches Verfahren, mit dem es möglich wurde, Papierbeschichtungen zu entwickeln, die zur Verwendung in einer Kamera geeignet waren. Er erkannte dabei, dass man mit diesem Verfahren auch Negative erhielt, die wieder […]

Fotogene Kandidaten

Europawahl und Kommunalwahlen 2014. Wahlplakate, die mit Porträts von Kandidaten geschmückt sind, knüpfen ein persönliches Band zwischen Kandidat und Wähler. Im Vordergrund steht weniger die Politik als Gesamtheit von Problemen und Lösungen, sondern die Repräsentation. Der Wähler findet sich in den Wahlplakaten ausgedrückt und heroisiert. Das „Ich bin wie du“, das ihm bedeutet wird, heißt […]

Landschaft im Dekolleté

Landschaft im Dekolleté. Fenster als Element und Metapher – Titel und Untertitel der aktuellen Ausstellung der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen in Rüsselsheim sind recht eigenwillig. Landschaften etwa bekommt man so gut wie keine zu sehen.  Die Ausstellung selbst aber ist sehenswert. Gezeigt werden mehr als 120 Fotografien, Videos und Objekte von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, […]

Kracauers Gespenster

Die Fotografie weist Siegfried Kracauer zufolge nicht über den Zeitpunkt ihrer Entstehung hinaus. Beharrlich zeigt sie den stets gleichen Augenblick. Ihr Gedächtnis ist ein Gedächtnis der reinen Gegenwart, die auch im Rückblick stets Gegenwart der Aufnahme bleibt. Die daraus resultierende Entfremdung führt in Kracauers pessimistischer Bildkritik in letzter Konsequenz zum Verschwinden der Geschichte und der […]